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EU-Verpackungsverordung auf den Weg bringen!

Die EU will Verpackungsmüll reduzieren. Dafür verhandeln EU-Parlament, Rat und Kommission die Verpackungsverordnung (PPWR). Sie soll Vorgaben für nachhaltigere und kreislauffähige Verpackungen schaffen. Doch auch dieses EU-Vorhaben scheint auf der Kippe zustehen. Der BNW hat deshalb in einem Brief an das Bundeskanzleramt und die Ministerinnen Lindner und Lemke appelliert, sich weiterhin für eine Verabschiedung der PPWR in dieser EU-Legislaturperiode einzusetzen.

Nachhaltige Wirtschaftspolitik Europa Kreislaufwirtschaft

Keine Blockade der EU-Verpackungsverordnung (PPWR)


Sehr geehrter Herr Bundesminister Schmidt,
ich schreibe Ihnen als Geschäftsführerin des Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft e.V., der knapp 700 Unternehmen vertritt, von denen viele an der Wertschöpfungskette für Verpackungen, z.B. als Inverkehrbringer oder Recyclingunternehmen, beteiligt sind. Ich möchte Ihnen unsere große Sorge über eine potentielle Blockade der Verpackungsverordnung (Packaging & Packaging Waste Regulation - PPWR) zum Ausdruck bringen.


Eine Blockade der Verpackungsverordnung hätte tiefgreifende Auswirkungen auf die Wertschöpfungskette von kreislauffähigen Verpackungen. Die betroffenen Unternehmen erwarten Planungssicherheit für Investitionen und Innovationen in nachhaltige Verpackungen. Der angeschlagene Markt für Kunststoffrezyklate wird noch stärker unter Druck geraten, wenn die richtigen Anreize aus der PPWR nicht zeitnah kommen. Gerade aus Ressourcen- und Klimaschutzgründen muss hier ein klares Zeichen gesetzt werden: Kreislauffähige Verpackungen die ökologisch besser sind, z.B. durch den Einsatz von recyclebarem und recyceltem Kunststoffmaterial oder Verpackungen, die mehrfach wiederverwendet werden können, müssen zur Norm werden. Die PPWR setzt dafür den richtigen Rahmen.


Hinzu kommt, dass der fragmentierte Verpackungsmarkt in der EU endlich einheitliche Regeln braucht. Individuelle Regeln in den Mitgliedsstaaten führen bereits jetzt für die betroffenen Unternehmen zu erheblichem Mehraufwand. Eine Blockade der PPWR würde Unternehmen mehr Bürokratie und Kosten zumuten und ist ein Schlag ins Gesicht für diejenigen, die bereits in nachhaltige Verpackungslösungen und –technologien investiert haben. Dass gerade die Innovationstreiber für nachhaltige Verpackungslösungen bei einer Blockade Schaden nehmen würden, ist besonders bitter.


Ich appelliere daher an Sie, sich für die PPWR einzusetzen und Ihren Koalitionspartner von ihrer Notwendigkeit und ihrem Nutzen zu überzeugen. Die Bundesregierung muss sich an den laufenden Trilogverhandlungen konstruktiv beteiligen, um die Verabschiedung der Verpackungsverordnung noch in dieser EU-Legislaturperiode zu ermöglichen. Sie haben dabei die progressive Wirtschaft auf Ihrer Seite!
Für ein Gespräch stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.


Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Katharina Reuter

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