BNW-Jubiläumsfest: 30 Jahre Einsatz für die nachhaltige Transformation der Wirtschaft

„Zu Gründung des BNW war die Arbeit des Verbandes noch erklärungsbedürftig. Heute ist das Thema Nachhaltigkeit in der Mitte der Gesellschaft und Wirtschaft angekommen,“ stellte BNW-Geschäftsführerin Dr. Katharina Reuter einleitend zur Jahreskonferenz "Der BNW als Taktgeber für eine zukunftsorientierte Wirtschaft" in der Heinrich-Böll-Stiftung fest. Auf der Konferenz diskutierten Politiker:innen und Unternehmer:innen zu den Themen Landwirtschaft, Energie, Mobilität und Kreislaufwirtschaft.

Dr. Ophelia Nick, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, beschrieb in ihrem Grußwort die zentralen Felder der Agrar- und Ernährungswende. Die beiden BNW-Vorständinnen und Unternehmerinnen Dr. Antje von Dewitz (VAUDE) und Carola von Peinen (Talents4Good) gaben dem Publikum eine Zusammenfassung der Erfolge des BNW und tiefe Einblicke in den Alltag als nachhaltig wirtschaftende Unternehmerinnen. „Es ist schwer, nachhaltig zu sein“, sagte Dr. Antje von Dewitz und betonte: „Nachhaltigkeit ist ein Teamsport.“ Deshalb sei der Zusammenschluss im Verband und der Austausch in Regionalgruppen von nicht zu unterschätzender Bedeutung. „Wir sind alle Verbündete auf dem Weg zu einem besseren Planeten“, stellte die Unternehmerin fest.

Auch BNW-Mitglied Roland Schüren (Ihr Bäcker Schüren) zeigte sich im anschließenden Panel „Energie und Mobilität – wie erreichen wir die Paris-Ziele?“ optimistisch: „Ich glaube, dass wir es zu 100 Prozent erneuerbar schaffen. Ich vertraue auf die Innovationskraft der nachhaltigen Wirtschaft.“ Mit ihm diskutierten Lisa Badum (Bündnis 90/Die Grünen, MdB), Dr. Christoph Ploß (CDU, MdB) und Dr. Sandra Wolf (Riese & Müller) unter der Moderation von Anja Krüger (taz).

Die Keynote zur Konferenz kam von Dr. Bettina Hoffmann (Parlamentarische Staatssekretärin im BMUV) zum Thema „Circular Economy als Booster für die Transformation der Wirtschaft“. Dabei betonte sie die große Bedeutung, die die Kreislaufwirtschaft für eine enkeltaugliche Zukunft spielt: „Wir werden die Klimaziele nur erreichen, wenn wir die Potenziale der Kreislaufwirtschaft voll ausschöpfen.“ Ebenfalls um Kreislaufwirtschaft drehte es sich im anschließenden Panel mit Arthur ten Wolde (Ecopreneur.eu), Antonia Hammer (share) und Lennart Nübel (Remondis).

Bevor die Teilnehmenden mit Velotaxis zur anschließenden Jubiläumsfeier gefahren wurden, demonstrierten die Gründer:innen aus den Bereichen Social Eco Business (ForTomorrow, Community Kitchen), Zirkuläres Bauen (Concular) und Energie (Enpal) auf der Start-up Rallye die Innovationskraft grüner Unternehmer:innen.

Jubiläumsfestakt: Politik trifft Wirtschaft

Die Festrede zum anschließenden Jubiläum in der baden-württembergischen Landesvertretung hielt der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung und Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Michael Kellner: „Gerade aus der Krise müssen wir jetzt die Kraft für die sozial-ökologische Transformation ziehen“, stellte er fest.

Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, betonte in seinem Grußwort, dass nicht immer transparent sei, welche Unternehmen wirklich nachhaltig wirtschaften. Bei den Mitgliedern des BNW könne man sich sicher sein, denn „die Verbindung aus Ökologie, Ökonomie und sozialer Verantwortung“ sei „Teil ihrer DNA“. Die Unternehmen trügen dazu bei, unser Land nachhaltiger, innovativer und unabhängiger zu machen. „Nachhaltigkeit war damals Jutetasche und Körnerbrei – heute ist es Technologie und Trend“, zog Rudi Hoogvliet, Staatssekretär für Medienpolitik, Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg beim Bund, den Vergleich zu seiner Zeit als Geschäftsführer des Verbandes (damals UnternehmensGrün). Dr. Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin beim BMWK, betonte in ihrer Dinnerspeech: „Unternehmen können und müssen mithin als Schnittstelle der Transformation einen entscheidenden Beitrag leisten. Die Mitglieder des BNW nehmen hierbei eine Vorbildrolle ein". Muhterem Aras, Präsidentin des Landtags von Baden-Württemberg resümierte: „Kann sich sehen lassen, unser Geburtstagskind.“

Ein weiteres Highlight des Abends war das von Kristina Kara (die ZEIT) moderierte Politik-Panel mit Ralph Brinkhaus (CDU, MdB),Verena Hubertz (stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion), Dieter Janecek (wirtschaftspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen) und Dr. Lukas Köhler (stellvertretender Fraktionsvorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion) zur Rolle nachhaltiger Unternehmen für die sozial-ökologische Transformation.

In seiner Laudatio dankte Eckart von Hirschhausen dem BNW: „In einer Zeit, in der andere in der Wirtschaft die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit gerade erst entdecken, haben Sie 30 Jahre lang Erfahrungen und Expertise aufbauen können. Die »Ökospinner« von einst sind die Rollenmodelle von heute, denn sie wissen bereits, wie Transformation geht. Dafür braucht es ein starkes Netzwerk, einen dynamischen Mix aus Start-ups und etablierten Unternehmen. Eine Heimat für den progressiven Mittelstand, für grüne Start-ups genauso wie für Sozialunternehmen". Und dafür, so Eckart von Hirschhausen, sollten der BNW und seine Mitglieder sich auch feiern lassen.

Am Abend nicht zu kurz kamen gute Gespräche und der Austausch zwischen Wirtschaft und Politik, das gute Essen und die Bio-Geburtstagstorte von Princess Cheesescake. BrassAppeal, Frank Hollmann und Band sowie DJane Maya sorgten für den musikalischen Rahmen und gute Stimmung auf der Tanzfläche.

Der BNW bedankt sich bei allen, die diesen Abend gemeinsam gefeiert haben und den Verband stets in seiner Arbeit unterstützen. Ein herzliches Dankeschön geht auch an die Medienpartner sowie die Mitgliedsunternehmen, die die Veranstaltung unterstützt haben. Auf die nächsten 30 Jahre Einsatz und Diskurs!

P.S.: Natürlich kamen bei den Veranstaltungen überwiegend Bio-Lebensmittel und Bio-Getränke zum Einsatz. Als Beitrag im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung wurde nur so viel aus der Küche ausgegeben, wie auch gebraucht wurde. Für die wenigen Reste am Büfett standen kompostierbare Take Away Boxen bereit. Die Speisen bei den Verbandsveranstaltungen sind aus Klimaschutzgründen immer vegetarisch. Ebenfalls aus Klimaschutzgründen gibt es meist Leitungswasser und die empfohlene Anreise mit der Bahn.

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