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Nachhaltig. Stark. Weiblich. „Mein gesamtes Berufsleben dreht sich um Nachhaltigkeit“

Mit ihrem ildsjeler‘studio kommuniziert Inga Mücke rund um die Themen, für die sie brennt: Nachhaltigkeit, Sinnstiftendes und Gemeinwohl. Nebenbei hilft sie selbstständigen Menschen, auch finanziell nachhaltig zu werden.

Mitgliedsunternehmen Interview

Inga Mücke von ildsjeler‘studio

Wenn es um Nachhaltigkeit geht, macht Kommunikationsexpertin Inga gerne mal aus einer Mücke einen Elefanten. Das war nicht immer so. „Während meines BWL-Studiums war Nachhaltigkeit noch kein Thema, zu Beginn meiner Berufslaufbahn als Kommunikationsberaterin und Projektmanagerin noch eine Randerscheinung. Inzwischen dreht sich mein gesamtes Berufsleben um nichts anderes“, erzählt sie. 

 

„Ich wollte nur noch für Firmen und Organisationen mit Sinn arbeiten“

 

Bei der Bio-PR-Agentur sieben&siebzig stieg sie als operative Geschäftsführerin ein; inzwischen hat sie sich mit ihrem ildsjeler‘studio (BNW-Mitglied) selbstständig gemacht. Ilds-was? „Das Wort idsjeler stammt aus dem Norwegischen und bedeutet Feuerseelen. Das sind Menschen, die für etwas positives brennen und sich in ihrer Umgebung dafür einsetzen“, erklärt Inga ihre Mission. Ihre Lieblingsthemen: Bio-Lebensmittel, Naturkosmetik, Circular Economy, nachhaltige Mode und Design, Green Tech, Kunst und Kultur. Ihr Ton: optimistisch und progressiv. Ihr Arbeitsstil: modern, flexibel und auf Augenhöhe.

 

„Der Fokus auf Nachhaltigkeit ist kein Alleinstellungsmerkmal mehr“

 

Das ildsjeler‘studio ist keine Agentur im klassischen Sinne, sondern eher ein Netzwerk aus engagierten Menschen mit ähnlichem Mindset. Der Fokus auf Nachhaltigkeit ist für die meisten Agenturen längst kein Alleinstellungsmerkmal mehr, sondern fester Bestandteil ihres Portfolios. Umso wichtiger, dass die Qualität stimmt. Um ihre Arbeitsaufträge bestmöglich zu erfüllen, arbeitet Inga mit ihren Kund:innen und Partner:innen auf Augenhöhe zusammen. „Dafür brauche ich kein teures Büro, keine starren Hierarchien, keinen unnötigen Ballast. Sondern die richtigen Kontakte an der richtigen Stelle“, sagt sie. Diese Arbeitsphilosophie jenseits fester Zuständigkeiten birgt für sie auch mehr Wertschätzung als ein klassisches Angestelltenverhältnis. Denn in einem solchen Netzwerk signalisiert jede Anfrage: du bist klasse in diesem Bereich – lass uns was gemeinsam machen.

 

„Coaching ist eine tolle Ergänzung zu meiner Arbeit im PR-Bereich”

 

Nebenberuflich arbeitet Inga Mücke einige Stunden pro Woche als zertifizierte Gründungsberaterin. „Vor ein paar Jahren hatte mich die Uni Potsdam angefragt, ob ich bei einem Mentoring-Programm für weibliche Studierende mitmachen möchte. Das machte mir so viel Freude, dass ich beschloss, ein Zertifizierungsprogramm für Gründungsberatung beim Bundesqualitätszirkel zu absolvieren. Coaching ist eine tolle Ergänzung zu meiner Arbeit im PR-Bereich“, sagt sie. Ihre Beratungskund:innen sitzen nicht irgendwo in Deutschland, sondern direkt vor ihrer Haustür, in ihrem Berliner Kiez. Es sind Menschen, die mit ihrer Selbstständigkeit nicht genug verdienen und deshalb aufstocken müssen. Durch ihre Beratung hat Inga ihr direktes Umfeld nochmal ganz anders kennengelernt – und auch spannende Einblicke in die Selbstwahrnehmung selbstständiger Männer und Frauen bekommen.

 

„Bei Frauen geht es in der Beratung meist um ihren Selbstwert ”

 

In ihrer Erfahrung als Coach haben Frauen und Männer oft ganz unterschiedliche Beratungsbedürfnisse. Inga erzählt: „Von Männern bekomme ich überdurchschnittlich oft zu hören, dass sie alles schon versucht und gewisse Dinge immer schon so oder so gemacht haben. Trotzdem brauchen sie Unterstützung – sonst würden sie ja nicht bei mir landen“. Mit ihnen arbeitet sie dann meist ganz konkret an ihrer Angebotskalkulation oder Marketingstrategie. „Bei Frauen hingegen geht es meist um ihren Selbstwert. Gemeinsam erarbeiten wir dann, wie sie ihren eigenen Weg gehen, sichtbarer werden und eine angemessene Anerkennung für ihre Leistungen einfordern können“, erzählt Inga. Und ist damit starkes Vorbild und empathische Beraterin zugleich.

 

Ina Hiester ist freie Journalistin mit den Schwerpunktthemen Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit. Während einer umfassenden Recherche rund um das Thema Geschlechtergerechtigkeit in der Biobranche stellte sie fest: viele Frauen sind zwar besonders empathisch und naturverbunden und engagieren sich für gesellschaftlichen Wandel. Doch auch im 21. Jahrhundert werden ihre Leistungen oft nicht genug anerkannt. In ihrer BNW-Porträt-Reihe „Nachhaltig. Stark. Weiblich.“ stellt die Journalistin deshalb Unternehmerinnen vor, die sich mit Herz und Verstand den ökologischen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit stellen.